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Rohfütterung

Wie geht das Ganze denn nun eigentlich?

Da ich viel in Foren unterwegs bin und inzwischen so einigen in Sachen Futter auf die Sprünge geholfen habe, kam die Idee auf, all das einmal in Textform niederzuschreiben. Sodass jeder hier nach Belieben nachlesen kann und sich über das zu informieren, was ihm gerade wichtig ist. In einem Forum wird dies doch irgendwann etwas unübersichtlich und man weiß nicht mehr auf welcher Seite nun die Frage zur Leber beantwortet wurde, oder wo noch etwas zu dem Calcium/Phosphor-Verhältnis gesagt wurde usw.

Die vorangegangen Themen sollten als Einstieg für die Rohernährung ihrer Katze dienen und es empfiehlt sich daher, diese vorher zu lesen. Es entbindet sie jedoch nicht sich weitergehend, über diese Webseite hinaus, mit diesem Thema zu beschäftigen. Im Vorigen und im Folgenden bieten wir ihnen lediglich Einstiegshilfen, die auf unseren eigenen Erfahrungen beruhen und keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit haben.

Sie haben bis hierher gelesen und beschlossen ihre Katze Roh zu ernähren? Doch sie wissen nicht genau, wie sie das anfangen sollen?
Nun meinem Erachten nach empfiehlt es sich, sich zuerst einmal ins Bewusstsein zu rufen, was Kleinkatzen in der Natur fressen. Der Speisplan dieser Katzen besteht hauptsächlich aus Mäusen, Kleinnagern, Vögeln, Reptilien und Insekten. Wobei Mäuse den größten Teil der Nahrung ausmachen. Diese werden im Ganzen gefressen und versorgen die Katze mit allen nötigen Vitaminen und Mineralstoffen.
Für unsere Rohfleischfütterung heißt das, dass wir versuchen uns so nah wie möglich an der Zusammensetzung dieser Tiere zu orientieren. Da es meist nicht möglich sein wird, die Katze mit fangfrischen Mäusen oder Vögeln zu versorgen, werden wir versuchen sie so gut es geht "nachzubauen".


Der A-Wurf. Die Kitten werden mit gewolftem BARF angefüttert.


Sie wollen ihr gesamtes Futter selbst herstellen?
Ein ganzes Beutetier besteht ca. aus 50% Muskelfleisch. Die anderen 50% setzen sich aus Knochen, Haut, Fell/Federn, Organen, Sehen, Blut und Fett zusammen.
Reines Muskelfleisch, wie wir es im Handel als Steak o.ä. kaufen können, enthält die nötigen Proteine, jedoch viel zu viel Phosphor(das Calcium steckt nämlich in den Knochen), zudem ist es meist sehr Fettarm. Auch fehlen die anderen Dinge wie Fell, Organe, Sehen und Blut. Dies muss daher, wenn keine ganzen Beutetiere gefüttert werden, den Fleisch zugesetzt werden um eine Ausgewogene Mahlzeit zu erlangen.

Als ganzes kann gefüttert werden:
Mäuse, Eintagsküken, Ratten, Wachteln, Tauben, Fisch. Diese kann man natürlich, wenn es einem behagt und die Katze es anders nicht frisst, auch durch den Fleischwolf drehen. Hierbei bedarf es keinerlei weiteren Zusätze. Ein ganzes Beutetier gilt als eine komplett ausgewogene Mahlzeit.

Fleisch mit Knochen:
Wenn sie Fleisch mit Knochen füttern, wie etwa Hühnerhälse, Hühnerflügel, Hühnerkarkassen, sollte auf das Fleisch/Knochen-Verhältnis des normalen Beutetieres geachtet werden. Diese enthalten ca. 10% Knochen. So ist, um ein ausgewogenes Calcium/Phosphor-Verhältnis zu erreichen, diesen Sorten noch Muskelfleisch hinzuzufügen. Im Folgenden eine Art Richtlinie mit der ein ausgewogenes Calcium/Phosphorverhältnis, das zwischen 0,9-1,5:1 liegen sollte, erreicht wird.
Hühnerschenkel werden um die gleiche Menge mit Muskelfleisch ergänzt.
Ein ganzes Huhn oder ein ganzes Kaninchen wird ebenso um die gleiche Menge Muskelfleisch ergänzt.
Hühnerflügel und Putenhälse werden mit der doppelten Menge an Muskelfleisch ergänzt.
Und Hühnerhälse gar mit der dreifachen Menge Muskelfleisch.
Dies kann der Katze entweder direkt so angeboten werden, Knochen aber immer nur Roh anbieten, oder wenn die Katze keine Knochen frisst, können diese durch einen Fleischwolf gedreht werden. Dies eignet sich auch hervorragend um die restlichen Supplemente unterzumischen. Vorsicht bei "Schlinger-Katzen." Die Knochen sollte gut durchgekaut werden.

Fleisch ohne Knochen:
Möchten sie, das kann unterschiedliche Gründe haben z.b. weil die Katze diese nicht frisst oder sie bedenken haben ihre Katze könnte sich doch an den Knochen verletzen, ihrer Katze lieber Futter ohne Knochen anbieten, muss das fehlende Calcium durch eine andere Calcium-Quelle ersetzt werden. Hier gibt es unterschiedliche Präparate, die man dem Rohfleisch zufügen kann. Unter anderem wäre Calciumcitrat, Calciumcarbonat, getrocknete und gemahlene Eierschalen oder Knochenmehl zu nennen. Auch hier ist wieder auf das richtige Verhältnis zu achten. Einen guten Durchschnittswert erhält man, wenn man
1 Kg Muskelfleisch mit
5 gr. Eierschalen ODER
9 gr. Calciumcitrat ODER
5 gr. Caciumcarbonat ODER
6 gr Algenkalk beimischt.
Für Fleischknochen- und Knochenmehl lassen sich keine allgemeinen Angaben machen, da sie je nach Hersteller unterschiedliche Zusammensetzungen haben.
Neben den oben genannten Produkten, enthalten auch einige Vitaminpräparate Calcium. Hier variiert die Zugabe auch je nach Zusammensetzung. Vom Marienfelde Vitakalk fügt man ca. 15 gr. auf 1 Kg Muskelfleisch.

Salz:
Da Knochen neben Calcium auch Natrium enthalten, sollte bei einer Fütterung ohne Knochen oder Knochenmehl noch Salz hinzugefügt werden. Um ein ausgewogenes Kalium/Natrium-Verhältnis zu erhalten empfiehlt es sich auf 1 Kg Muskelfleisch ohne Knochen oder Knochenmehl 2,5 gr Salz zuzufügen.

Als Fleisch kann angeboten werden:
Rind, Lamm, Pute, Ente, Hühnchen usw. Eigentlich alle Fleischsorten, die sie auch selbst essen würde. Allerdings sollte kein Schweinefleisch roh verfüttert werden. Deutschland zählt zwar zu den Aujeszky-Virus (Pseudotollwut) freien Ländern, aber wenn sie lieber Sicher gehen wollen, sollten sie Schwein nur durchgegart anbieten.

Organe/Innereien:
Neben Knochen enthalten ganze Beutetiere auch Innereien, ca. 10%. Dieser Anteil sollte auch im selbst hergestellten Futter nicht fehlen, da Innereien wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Leber enthält sehr viel Vitamin A und da dies ein Fettlösliches Vitamin ist, welches sich bei Überdosierung im Fettgewebe ablagert, gilt hier zu beachten, das Leber maximal einen Anteil von 3-5% ausmachen sollte. Neben der Leber können auch andere Innereien, wie Mägen, Nieren und Lunge bis zu einer Gesamtmenge von 10% dem Futter beigemischt werden. Herz zählt zwar auch zu den Innereien, ist aber eigentlich ein Muskel und kann daher in beliebigen Mengen verfüttert werden.

Fette:
Während für den Mensch eher mageres Fleisch ideal ist, braucht eine Katze relativ fettes Fleisch. Der ideale Fettgehalt liegt bei 10%. Bei Geflügel ist das Fett hauptsächlich in der Haut, aber kaum im Fleisch zu finden, wohingegen Rind- und Lammfleisch meist von Fettmaserungen durchzogen ist. Es empfiehlt sich natürlich am ehesten, dass natürliche Fett, welches im Tier selbst vorkommt, zu verwenden - also am besten immer durchwachsenes Fleisch kaufen. Doch je nach Fleischsorte ist dies nicht immer möglich und man muss auf ein Fettsupplement zurückgreifen. Am besten geeignet sind tierische Fette wie Gänseschmalz, Schweineschmalz, Butterschmalz und Rindertalg. Pflanzenfette sind für Katzen nicht geeignet, da sie die für Katzen benötigten Fettsäuren nicht enthalten. Wechseln sie also die Fleischsorten ab. Ansonsten haben wir mit folgender Zugabe von Gänse-, Schweine, oder Butterschmalz gute Erfahrung gemacht:
100 gr Huhn ohne Haut -> 7gr Fett.
100gr Huhn mit Haut -> Keine Fettzugabe nötig.
100gr Pute ohne Haut -> 3gr Fett.
100gr Pute mit Haut -> Keine Fettzugabe nötig.
100gr Rind -> Keine Fettzugabe nötig, wenn nicht sehr mager.
100gr Lamm -> Keine Fettzugabe nötig, wenn nicht sehr mager.
100gr Ente ohne Haut -> 4gr Fett.
100gr Ente mit Haut -> Keine Fettzugabe nötig.
100gr Gans ohne Haut - > 3gr Fett.
100gr Gans mit Haut -> Keine Fettzugabe nötig.
Tipp: Schweineschmalz ist zwar deutlich günstiger als Gänseschmalz, jedoch deutlich schwieriger zu verarbeiten und die Akzeptanz ist auch geringer.
Am Besten sie Probieren vorher aus, was ihre Katze mag, bevor sie ein komplettes Menü erstellt haben und die Katze sich weigert es zu fressen.

Vitamine:
Da das Fleisch aus dem Supermarkt oder vom Schlachter bereits abgehangen und nicht mehr fangfrisch ist, Transport und Lagerung hinter sich hat, sind ihm einige Vitamine verloren gegangen. Um hier eine Unterversorgung der Katze auszugleichen empfiehlt es sich dem Fleisch die nötigen Vitamine hinzu zufügen.
Hierfür gibt es in Internetshops inzwischen Vitaminfertigmischungen z.B. e.a.s.y. BARF, Marienfelde Vitakalk o.a. Wer jedoch auf künstliche Vitamine verzichten will kann auf natürliche Supplementierung zurückgreifen. Wir empfehlen wie bei allem, dass die Abwechslung das Wichtigste ist.

Zuzusetzen wäre:
Roher Lachs oder andere Fischsorten zur Deckung des Vitamin D Bedarfs.
Weizenkeimöl oder Alcura Vitamin E Tropfen zur Deckung des Vitamin E Bedarfs.
Seealgenmehl zur Deckung des Jod Bedarfs.
Spirulinaalgen oder ein Magnesiumpräparat zur Deckung des Magnesium Bedarfs.
Bierhefe oder Vitamin B Komplex zur Deckung des Vitamin B Bedarfs.
Und Fortain zur Deckung des Eisen Bedarfs.
Zudem ist die Maus das Taurinhaltigste Tier. Die Katze kann dies nicht selbst herstellen und ist daher darauf angewiesen, dass diese lebenswichtige Aminosäure übers Futter zugefügt wird.
Man sagt, Taurin lässt sich nicht überdosieren. Über die ideale Dosis sind sich verschiedenen Quellen nicht einig. Wir geben 250mg pro Katze pro Tag. Vorsicht, Taurin sollte nicht erhizt werden, da sonst die Struktur zerstört wird.
Letztlich ist das Omega Fettsäuren Verhältnis von konventionell aufgezogenem Nutzvieh, das hauptsächlich mit Getreide gefüttert wird, anders als das von wildlebenden Tieren, von denen sich eine Kleinkatze eigentlich ernährt.
Daher sollte dem Fleisch zum Ausgleich noch einige Tropfen Lachsöl oder Dorschlebertran hinzugefügt werden.
Wir geben 5 Tropfen Lachsöl oder Dorschlebertran auf 1 Kg Fleisch.

Pflanzlicher Anteil/Ballaststoffe:
Ganze Beutetiere enthalten auch einen geringen pflanzlichen Anteil in ihrem Magen. Mäuse und Ratten ernähren sich schließlich von Samen, Gemüse usw. Dieser Anteil ist jedoch gering und liegt ca. zwischen 3 und 5 % und sollte einen Maximalanteil von 10% nicht übersteigen. Man kann dem Futter also um die 5% Gemüse, Samen oder Sprossen hinzufügen. Insbesondere wenn der Kot der Katze  nicht die gewünschte Konsistenz hat.
Als Gemüse eigenen sich Möhren, Paprika, Zucchini, Tomate, Kürbis, Blattsalat, Katzengras und Gurken. Diese können Roh oder gedünstet, fein püriert oder geraspelt mit dem Futter oder separat, in kleine Eiswürfelbehälter, eingefroren werden. Je nach Geschmack der Katze.
Zudem können Samen und Kerne, ab und zu, gemahlen in kleinen Mengen hinzugefügt werden. Es eigenen sich u.a. Weizenkeime, Nüsse, Sesam und Sonnenblumenkerne.
Auch kann als Ballaststoffquelle etwas gekochter Reis, gekochte Kartoffeln oder aufgeschlossene und gekochte Haferflocken verwendet werden.
Hier empfiehlt es sich je nach Geschmack der Katze immer mal zu variieren.

Wasser:
Beutetiere bestehen aus ca. 70% Flüssigkeit. Dies ist bei geschlachteten und abgehangenen Tieren nicht mehr der Fall. Zudem sind die Zusätze meist in Pulverform und senken den übrig gebliebenen Wasseranteil im Futter. Daher sollte noch ca. 10% Wasser zum Futter hinzugefügt werden. Je nach Geschmack der Katze kann der Anteil auch gern erhöht werden. Hierunter lassen sich die Zusätze sehr gut mischen und haften dann sehr gut am Fleisch.

Nun haben wir unser Beutetier erfolgreich nachgestellt.

Sie wollen allerdings weiterhin ihr gewohntes Dosenfutter füttern und den Speiseplan ihrer Katze "nur" mit etwas Rohfleisch anreichern?
Dann können sie zwischen 20 und 25 % der benötigten Tages oder Wochenration durch Rohfleisch ersetzen OHNE, dass sie diesem irgendetwas zusetzen müssen. Bei einer 4 Kg Katze entspricht dies in etwa 250gr Rohfleisch in der Woche. Die meisten Fertigfuttersorten verfügen über genügen Vitamine und Mineralstoffe, sodass hier kein Mangel zu befürchten ist. Wie allerdings schon unter Dosenfutter erwähnt, empfehle ich, jedem Handelsüblichen Dosenfutter noch etwas Taurin hinzufügen. Zudem empfiehlt es sich zwischen den Rohmahlzeiten und der Fertignahrung immer einige Stunden vergehen zu lassen und Rohfleisch und Dosenfutter nie in einer Mahlzeit zusammen zu geben. Der Magen der Katze ist auf die Verdauung von rohem Fleisch ausgelegt und würde dies normalerweise schneller als Fertigfutter verdauen. Werden diese beiden Dinge gemischt, hält das Fertigfutter das Rohfleisch unnatürlich lange im Darm fest, was u.a. zu Verdauungsschwierigkeiten und Durchfall führen kann.


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